Wer nicht genauer hinschaut, wird die sehr präsente katholische Kirche in Gosheims Mitte als einen der Nachkriegskirchenbauten einordnen, die in den 1950er- und 1960er-Jahren öfter mit den traditionellen Mustern der Kirchenarchitektur brachen: Gerade, sachliche Linien mit Materialmix und geometrischen Akzenten (auch als Bindeglied zwischen Hauptgebäude und Kirchturm) prägen das Erscheinungsbild des Baus, der von 1959 bis 1961 errichtet wurde.
Der Kirchturm spricht bei näherem Hinsehen jedoch eine eigene architektonische Sprache und enthüllt, dass er weit mehr ist als nur Akzent der Heilig-Kreuz-Kirche: Er ist seit dem 16. Jahrhundert das Wahrzeichen Gosheims und das älteste erhaltene Gebäude der Gemeinde. Seine spätbarocke Ausführung des Staffelgiebels zeigt diese reiche Vergangenheit.
Die berühmten Fenster der gotischen Kathedrale im französischen Chartres machen es vor: Was Licht und farbiges Glas an Wirkung schaffen können, das zeigt sich auch im „Heuberg-Dom“, dessen bunte Glasfenster bisweilen geradezu rauschhafte Lichtspiele in prachtvollen Farben bieten. Szenen aus der Heilsgeschichte, in bunten Glasbildern dargestellt, dienten früher der Nacherzählung der wichtigsten Geschichten aus der Bibel.
Heute sind sie Ausdruck der Freude am Glauben, und diese sichtbar gemachte Begeisterung fällt vor allem bei Sonnenschein ins Auge. Lassen Sie sich diesen prächtigen Anblick auf keinen Fall entgehen und betreten Sie diese durchaus besondere Kirche im Herzen Gosheims!